Jahresversammlung 2021
Die Bolivienhilfe hatte zur Jahresversammlung in Rudertshofen im Jugendheim geladen. Nachdem die Veranstaltung im Vorjahr coronabedingt abgesagt werden musste, wurde dieses Mal auf 2019 und 2020 zurückgeblickt.
Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Matthias Neumeier wurde der Toten gedacht. Darunter war Vorstandsmitglied Peter Bernstein sowie der Leiter der TBC-Station in Montero Dr. Tomas Gonzales.
Schriftführerin Christiane Meixner lies die vergangenen beiden Jahre Revue passieren. Anschließend berichtete Stefan Wolfrum über die finanziellen Belange. Der Verein steht weiterhin auf soliden Beinen, da die Spendenbereitschaft unverändert hoch ist. Allerdings mussten nahezu alle Veranstaltungen der letzten 1 1/2 Jahre abgesagt werden, die etwas 20% auf der Einnahmenseite ausmachen.
Darüber hinaus wirkte sich die fehlende Präsenz in der Öffentlichkeit auch auf die Mitgliederentwicklung aus. Hier war ein leichter Rückgang zu verzeichnen, da fast keine neuen Mitglieder gewonnen werden konnten.
Im Hauptteil berichtete der 2. Vorsitzende Dr. Ralf Mütterlein von der aktuellen Situation der vereinseigenen TBC-Station in Montero. Der betreuende Arzt Dr. Gonzales ist wie auch sein Sohn an Corona verstorben. Derzeit wird die Einrichtung bis Jahresende von einer Ärztin provisorisch betreut. Die Versorgung der Patienten übernimmt weiterhin Frau Gonzales. Wie es hier weitergehen wird, ist aktuell unklar, so Dr. Mütterlein weiter. Derzeit prüfe man verschiedene Optionen. Vorerst sollen keine neuen Patienten aufgenommen werden.
Hans Pollinger erläuterte danach kurz die aktuelle Situation in Bolivien. Die Pandemie hat die Einwohner besonders betroffen, da eine Großzahl in prekären Beschäftigungsverhältnissen tätig ist. Ein Lockdown wirkt sich dadurch direkt auf das Überleben der Familien aus.
Die einzelnen Projekte sind ganz gut zu Recht gekommen. Jedoch mussten vielen ihre Hilfe anpassen. Das Milchprojekt konnte längere Zeit kein Milchpulver an Bedürftige verteilen. Aktuell werden die Rationen erhöht, da das bereits eingelagerte Pulver sonst zu verfallen droht. Das Frauenhaus in El Alto hat versucht einen Teil des Unterrichts per WhatsApp zu gestalten.
Besonders bemerkenswert ist ein Projekt der Schule Kusikuna. Sie setzt derzeit Fernunterricht im Zusammenhang mit einer örtlichen Radiostation um.
Zum Abschluss der Versammlung sprach Pfarrer Klaus Gruber den Schlusssegen in Gedenken an Pater Luis Espinal, dem Namenspatron der Bolivienhilfe.